Dialog
Politik (CSU) und Islam: Problemfelder und Zukunftsmodelle
Vortrag von Benjamin Idriz, Wildbad Kreuth, 13.12.2008
Zunächst möchte ich mich für Ihre Einladung in den legendären Ort Wildbad Kreuth bedanken. Es sind von hier aus immer wieder Signale ausgegangen, für Bayern und darüber hinaus. So werte ich auch den gestrigen und heutigen Tag als einen Anfang, als ein Signal dafür, dass sich unsere Politik in Bayern mit dem Themenbereich „Muslime“ ernsthaft vertraut machen will.
Ohne Frage gehört das Thema zu den brisantesten Bereichen für unser Miteinander und für unsere gemeinsame Zukunft.
Und gerade deshalb freut es mich, dass Sie zum Thema Islam immerhin einen islamischen Geistlichen eingeladen haben, weil mir wohl bewusst ist, wie wenig selbstverständlich es immer noch ist, dass man mit Muslimen über den Islam spricht, anstatt an ihnen vorbei.
Über „Problemfelder und Zukunftsmodelle“ wollten wir uns unterhalten.
Es müsste uns allen, auch vor dieser Tagung schon bewusst gewesen sein, dass der Weg in eine gedeihliche Zukunft nur darin bestehen kann, dass wir hier bei uns in Bayern muslimische Gemeinden haben, die sich mit diesem Land identifizieren, mit seiner Geschichte, mit seinen Traditionen, mit seiner politischen Ordnung, seiner Gesellschaftsordnung, mit seinen Werten. Dass der Rechtsstaat seine Mittel einsetzt, um gegen Bestrebungen vorzugehen, die dagegen gerichtet sind, steht nicht zur Disposition. Dass Gewalttaten, Verbrechen, mit aller Entschlossenheit bestraft oder besser noch verhindert werden müssen, ist unser aller gemeinsame Grundlage.
Es muss in Zukunft darum gehen, dass Muslime bereitwillig ein Teil, ein aktiver Teil dieser Gesellschaft werden, dass sie ihre Pflichten und ihre Rechte, wie jeder andere auch, wahrnehmen, dass sie sich selbst nicht als mehr oder weniger geduldeter Fremdkörper hierzulande verstehen, und dass sie von der Mehrheitsgesellschaft nicht mehr so dargestellt werden. Nicht, weil das angesichts der Gegebenheiten vernünftig und geboten ist, nicht, weil einem nichts anderes übrig bleibt um weiter zu kommen – sondern weil wir diese Werte – nehmen Sie das so wie ich es sage – aus unserem Selbstverständnis und aus unserem Glauben an Gott tragen und vertreten wollen.
Ich beziehe mich, wenn ich das fordere, nicht auf eine abstrakte Zukunftsvision, sondern auf etwas, was ich seit 15 Jahren selbst erlebe, wovon ich und meine Gemeinde in Penzberg ein Teil sind.
Unsere kleine Stadt macht es vor, und alle können es sehen: Eine islamische Gemeinde, die sich nicht über die Ethnien bestimmter Herkunftsländer definiert, eine Moschee, die baulich nicht an den Traditionen entfernter Länder orientiert ist, sondern am Hier und Jetzt, die dieselbe Transparenz ausstrahlt, um die sich die Gemeinde in allem was sie tut seit 15 Jahren bemüht. In der ein Imam – in aller Bescheidenheit – mehrsprachig predigt, auch in Deutsch, und nicht Themen aus Anatolien oder Afghanistan in den Mittelpunkt rückt, sondern, wieder, das Hier und Jetzt. Meine Freitagspredigten sind öffentlich bekannt – ich muss hier nicht wiederholen, in welcher Deutlichkeit ich zu aktuellen Vorfällen von so genannten „Ehrenmorden“, von Gewaltbereitschaft, von Ausgrenzungstendenzen und von Benachteiligung von Frauen von der Kanzel herab, aber genauso in persönlichen Einzelgesprächen, Stellung nehme. In unserer Gemeinde kommen Frauen nicht nur vor, sondern nehmen Hauptrollen ein. Unsere Gemeinde lebt in keinem Ghetto, sondern in ständiger, freundschaftlicher, intensiver und produktiver Gemeinsamkeit mit den Nachbarn, den Kirchengemeinden, den Institutionen des öffentlichen Lebens, mit dem Bürgermeister, den Medien, usw.
Der Imam gehört ganz selbstverständlich zum öffentlichen Bild in Penzberg, wenn eine Schule, ein Kindergarten, eine Arztpraxis oder ein Autohaus vom katholischen Pfarrer und dem evangelischen Pfarrer oder der Pfarrerin und – eben auch dem Imam – gemeinsam eingeweiht werden.
Dass ein Kindergarten unserer Stadt für mehrere Monate in unsere Moschee einzieht, weil er einen Wasserschaden erlitten hat und eine Übergangsunterkunft benötigte, ist ebenfalls für beide Seiten selbstverständlich. Genauso, wie heute das Arbeitsamt Kurse bei uns im Haus abhält für Deutsche und andere Bürger unterschiedlicher Herkunftsnationen. Diese Selbstverständlichkeit gilt auch für den Deutschkurs, in dem Frauen unterschiedlicher Konfessionen bzw. Religionen über Monate hinweg intensiv unsere deutsche Landessprache erlernen, während ihre Kinder und Babys im Nebenraum pädagogisch betreut werden.
Ganz selbstverständlich werden tagtäglich Besuchergruppen muslimischen und nichtmuslimischen Glaubens durch die Räume des Islamischen Forums geführt; weit mehr als 15000 Besucher sind es inzwischen geworden, seit unsere neue Moschee vor gerade einmal drei Jahren eröffnet wurde. Also kurzum, in Penzberg ist der Begriff „Parallelgesellschaft“ völlig fremd!
Deutschland und Europa sind immer mehr den Herausforderungen einer ethnisch, kulturell und religiös vielfältigen Gesellschaft gegenübergestellt. Was uns ein essenzielles Bedürfnis sein sollte, ist vor allem eine offene und rationale Auseinandersetzung zwischen Muslimen und Nichtmuslimen. Denn wenn wir heute über ein plurales Europa sprechen, dann steht eine Frage im Vordergrund: Ist der Islam kompatibel mit einer Werteordnung wie wir sie in Europa haben?
Erlauben Sie mir, an dieser Stelle gleichsam eine Klammer zu öffnen, um zu zwei-drei hier relevanten Punkten Stellung zu nehmen:
Das Religionsverständnis der Muslime und das Zugehörigkeitsgefühl zu Europa: Der Islam ist in der gleichen Region entstanden, wie das Christentum und das Judentum. Seitdem hat es keine Epoche gegeben, in der der Islam nicht auch in Europa zuhause gewesen wäre. Ich habe heute nicht die Zeit, Ihnen nachzuweisen, dass es mehr als genug Beispiele für eindrucksvolle Kapitel aus der Geschichte und Gegenwart von Muslimen in Europa gibt auf die wir alle als Europäer stolz sein dürfen.
Auf die Frage der Vereinbarkeit von Europa und Islam gibt es eine klare Antwort: Den europäischen Werten verbunden, bietet Europa und damit Deutschland die Chance zu einer neuen Epoche eines aufgeklärten Islamverständnisses.
Dies verpflichtet uns, Musliminnen und Muslime, zu einem ernsthaften Prozess der geistlichen Umstrukturierung. Wir bedürfen einer Bestimmung unseres Verhältnisses zur Welt und zu der Gesellschaft, für die wir uns entschieden haben und mit der wir uns identifizieren. Das ist Europa. Dabei geht es in keiner Weise um ein Aufgeben der religiösen Identität, sondern darum, im Einklang mit der Umgebung überzeugter, praktizierender Muslim und gleichzeitig angekommener Europäer zu sein.
Muslim sein in Europa bedeutet, die Offenbarung auf den Kontext des Hier und Jetzt zu projizieren, sie offen und dynamisch zu verstehen. Im Verbalen und Nonverbalen, im Handeln und im Tun, bedürfen wir einer durchgreifenden Reform, um die Normen und Werte des Islam auf das Hier und Jetzt abzustimmen ohne dabei seinen Geist zu verletzen.
Zur Behandlung und Situation der Frau in der muslimischen Gesellschaft: Diesem Thema messe ich persönlich große Priorität bei. Denn Tatsache ist, dass innerhalb der muslimischen Gemeinschaft ein akuter Aufklärungs- und Handlungsbedarf besteht. Mehr Bewusstseinsbildung gegen den Missbrauch von Religion muss gefördert werden. Gerade im Bereich Ehe und Familie müssen neue, moderne Wege aufgezeigt werden, die im Einklang mit theologischem Grundverständnis ohne Zweifel bestehen.
Frauen genießen im Islam vorzügliche Rechte, deren Einforderung nicht Theorie bleiben darf. Es gilt hier, sie in allen Ausprägungen umzusetzen. Als vor vier Jahren Hatun Sürücü in Berlin von ihrem Bruder erschossen wurde, fiel den Repräsentanten der Muslime in Deutschland nicht mehr ein, als die schmallippige Bekundung, solche Taten hätten »mit dem Islam nichts zu tun, sie seien traditioneller Natur« – für uns Muslime ein bedauerliches Armutszeugnis.
Wo doch gerade auch wir zu denjenigen gehören, die gerne auf die Straßen gehen und lautstark protestieren, wenn wir meinen es sei uns Unrecht geschehen. Die Stimme gegen das Unrecht friedlich zu erheben, ist Menschenrecht und Menschenpflicht. Wenn es aber um die Rechte der Frauen geht, so suchen wir weder die Straßen auf, noch entwickeln wir nachhaltige Programme, um die gegenwärtige Situation zu verbessern. Nach dem grausamen Mord an der jungen Frau, war es mir und meiner Gemeinde wichtig, dieses Thema in der Freitagspredigt zu behandeln. Ich fragte damals meine Gemeinde „Was hättet ihr getan, wenn unser größtes Heiligtum, die Kaaba, zerstört worden wäre?“ Ihr wärt auf die Straße gegangen und hättet protestiert. Genau das hätte ich von euch in diesem Fall erwartet. Denn Prophet Muhammad sagt: „Die Kaaba zu zerstören steht vor Gott geringer, als einem Menschen das Leben zu nehmen.“
Meine Überzeugung ist, dass wir in Penzberg die Zukunft vorgelebt haben. So werden wir weit über unsere kleine Stadt hinaus wahrgenommen – das Feedback, das wir erhalten, ist mehr als ermutigend, es ist begeisternd. Es kommt von den Medien, es kommt von vielen Tausenden Besuchern, es kommt von den Kirchen und ihren hohen und höchsten Repräsentanten, es kommt von Vertretern der Politik, es kommt auch aus Teilen der CSU. Dass ich hier eine Einschränkung machen muss, bedaure ich.
Ich muss heute hier vor ihnen nicht noch einmal die Kontroverse aufrollen, die uns im August 2007 so heftig getroffen hat. Die Öffentlichkeit hat sich längst ihr Bild wieder zurechtgerückt, nachdem man versucht hat, das, was wir anerkanntermaßen und mit nicht geringen Anstrengungen über die Jahre erreicht haben, zur Makulatur zu machen, dadurch, dass uns eine Orientierung vorgeworfen wurde (oder leider muss ich richtiger sagen: vorgeworfen wird!), die dem allen diametral widerspricht.
Als wir unser Zukunftsmodell über Penzberg hinaus einbringen wollten, und für München ein – wie ebenfalls wieder von fast allen Seiten anerkannt wird – ein anspruchsvolles und ehrgeiziges Konzept zu einer zukunftsfähigen, konstruktiven Integration der Muslime ins Gespräch gebracht haben – ich spreche vom Projekt ZIEM (Zentrum für Islam in Europa–München), mussten wir, die wir in Penzberg vielleicht ein bisschen zu sehr auf einer Art Insel der Seligen gelebt hatten, die sehr schmerzliche Erfahrung machen, dass es Problemfelder nicht nur von Seiten mancher Muslime gibt.
Wir gemeinsam müssen uns der Tatsache stellen, dass nicht alle an dem Zukunftsmodell, wofür ich mit meiner Initiative stehe, interessiert sind.
Während es auf der einen Seite Kräfte gibt, die den Islam, was immer sie damit meinen, an sich ablehnen, für gefährlich halten, für fremd und unverträglich, für einen Widerspruch zum Westen des 21. Jahrhunderts und die Islamophobie schüren, arbeiten auf die gleiche Art und Weise auf anderer Seite weitere Kräfte, die unter dem Deckmantel des Islams, für ein verhasstes und intolerantes Bild eintreten und eine Islamisierung der Weltgemeinschaft erstreben. Und dann wiederum, meine Damen und Herren, gibt es hier Kräfte, die ihr vermeintliches Heil in Realitätsverweigerung suchen. Die daran festhalten, dass man nur die Zähne zusammenbeißen und die Augen zusammenzwicken müsse und „durchhalten“, ohne auf Muslime zuzugehen, ohne sie aus ihren Ghettos rauszulassen, keine Minarette in unseren Städten und überhaupt in unserer schönen bayerischen Landschaft zulassen, kurzum: den Kopf in den Sand stecken, bis „der Spuk“ vorbei ist und die Muslime endlich wieder alle fort sind aus dem christlichen Abendland. Ich weiß, wovon ich spreche, wenn in maßgeblichen Gremien solches Denken Blockaden produziert, die wir alle gemeinsam auszubaden haben werden – Sie nicht weniger als ich!
Ich könnte Ihnen hier Dinge berichten, die Sie mir nicht glauben würden.
Lieber vertraue ich darauf, dass wir uns hier einig sind: jenen Kräften, die sich der Zukunft und dem Miteinander unbelehrbar und blind verweigern, dürfen wir nicht das Feld überlassen, nicht unser Land, nicht unsere Moscheen, nicht einmal die Stammtische, und schon gar nicht die Politik.
Sehen Sie, es gibt freilich auch Muslime, die mir bei all den Mühen, die meine Gemeinde und ich in der Integrationsarbeit hatten, immer prophezeit haben: „Das wird alles nichts nützen. Die – damit meinen sie die Gesellschaft, die Behörden, die Politik – die wollen uns hier nicht weil wir Muslime sind; sie wollen keine integrierten Muslime, sie wollen überhaupt keine Muslime. Deshalb werden sie nie zulassen, dass Du mit Deiner Integration Erfolg haben wirst.“
Diese Miesmacher haben leider sehr mächtige Verbündete auf der anderen Seite. Aber weder diese noch jene dürfen am Ende Recht behalten.
Wir kommen alle nicht weiter, wenn Organe des Staates integrationsbereite Muslime ausbremsen, anstatt sie nach Kräften zu unterstützen. Extremismus woher immer er kommt, ist eine Bedrohung für uns alle. Wie jeder andere in diesem Land bin ich daran interessiert, dass die Behörden wachsam und vor allem effektiv gegen Extremisten vorgehen.
Darüber hinaus ist es für mich als Muslim und als Imam ganz besonders schmerzhaft und beunruhigend, dass es Extremismus von Seiten gewisser Muslime gibt. Der effektivste Ansatz um hier wirksam und langfristig gegenzusteuern, findet in den Moscheegemeinden statt! In unserer täglichen Arbeit. Wenn man aber die Gemeinden, die hier Jahre lang anerkannt vorbildlich am Wirken sind, anstatt sich auf ihre Kooperation zu stützen, blockiert – wie wir es erleben – dann arbeitet man nicht gegen Extremismus, sondern dann arbeitet man den Extremisten zu.
Lassen Sie uns endlich miteinander arbeiten und aufeinander vertrauen. Lassen Sie uns gemeinsam und jeder auf seiner Seite diejenigen in ihre Schranken verweisen, die sich der Zukunft verweigern wollen.
Dafür stehe ich hier, dass Muslime diese Gesellschaft wie sie ist, im gemeinsamen Interesse mitgestalten und bereichern wollen. Dass wir unter den Grundlagen des Zusammenlebens ein und dasselbe verstehen, dazu gehören das Bekenntnis zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, dazu gehören die Grund- und Menschenrechte, vor allem auch die Gleichberechtigung der Frau, dazu gehört die deutsche Sprache, dazu gehört die Achtung gegenüber Andersdenkenden, Andersgläubigen oder Nichtgläubigen. Das sind die für uns alle geltenden Fundamente unserer Gesellschaft, und diese Werte wollen wir bewahren, und niemand hat das Recht, sie außer Kraft zu setzen.
Meine Damen und Herren, viele von Ihnen wirken als Multiplikatoren in unserer Gesellschaft! Wir können dies nicht schaffen ohne die Unterstützung der Öffentlichkeit, der Behörden, der CSU. Ich bin froh, dass wir auch ermutigende Zeichen erhalten, wie unlängst erst Schreiben von Ministerpräsident Seehofer und von Frau Landtagspräsidentin Barbara Stamm. Solche Gesten darf man nicht unterschätzen. Sie helfen, den Gemeindemitgliedern trotz aller gegenteiliger Signale Mut zu machen, dass wir Anerkennung finden, dass unsere Integration gewollt ist. Ein Festtagsgruß – wir hatten gerade das islamische Opferfest – z.B. des Ministerpräsidenten, der in den Moscheen vorgelesen würde, könnte ein kleines Zeichen mit großer Wirkung sein. Dass nun auch in Bayern nun das Amt eines Integrationsbeauftragten geschaffen wird, kommt um Jahrzehnte zu spät, aber besser spät als nie.
Entscheidend für den Erfolg einer solchen Stelle wird freilich sein, dass der oder die Beauftragte über entsprechende Kompetenz gerade auch mit Muslimen, und auch über deren Vertrauen (nicht nur das der Staatsregierung) verfügen kann.
Der Herr Staatsminister Herrmann hat in einem Interview in der SZ am 5. Dezember angekündigt, dass er vorhabe, sich im kommenden Jahr „mit allen Imamen“ in Bayern zu treffen. Erste sichtbare Schritte, die wir auf muslimischer Seite sehr begrüßen, Schritte, die uns in unserem gemeinsamen Bestreben näher bringen.
Eine Partei, die sich „christlich“ nennt, steht dafür, dass religiöse Werte ihren Platz in unserer Gesellschaft haben und behalten. Dafür stehen bekennende Muslime auch. Ich sehe keinen Grund, warum sich die CSU nicht auch muslimischen Wählern und potentiellen Mitgliedern weiter öffnen sollte. Wir sind nicht so verschieden. Wir haben gemeinsame Gegner – davon habe ich gesprochen, und gemeinsame Interessen.
Verehrte Damen und Herren,
ich bin Vater zweier Söhne im Alter von acht und vier Jahren. Mein Ältester signalisiert mir, dass er in die Fußstapfen seines Vaters treten will, also ein Imam in Deutschland sein möchte. Umso mehr habe ich Grund, mich für eine Imamausbildung einzusetzen, die in Deutschland verortet und der deutschen Sprache verbunden ist. Denn ich möchte nicht, dass mein Sohn einst, wie sein Vater, viele Tausend Kilometer, viele Jahre von zu Hause entfernt, in Syrien oder sonst wo in der Welt sein Theologiestudium absolvieren muss. Und mein Sohn fragt, ob es in seiner Heimat, in seinem Land, also in Deutschland, eine solche Möglichkeit gibt?!
Und zum Schluss, meine geschätzten Damen und Herren:
Wie gesagt: Wir haben gemeinsame Gegner und gemeinsame Interessen. Wir haben, eine gemeinsame Zukunft hier in Europa, und – erlauben Sie mir, dass ich das als Geistlicher sage – wir haben gemeinsam den Einen Gott. Im Vertrauen auf Ihn, und in der Hoffnung, dass Sie mich richtig verstanden haben und nicht falsch verstehen wollen, sage ich:
Vergelt’s Gott dass Sie mir zugehört haben!